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Knirschen & Gelenkprobleme
Auffälligkeiten & Probleme
Im Zusammenspiel von Ober- und Unterkiefer können visuelle und akustische Auffälligkeiten beobachtet werden:
- Knirschen & Pressen (Kiefer & Kaumuskulatur)
- Knacken & Reiben (Kiefergelenke)
Wenn ein Mensch den Mund so weit öffnen kann, dass 3 Finger übereinander (Zeige-, Mittel- und Ringfinger) zwischen die Zahnkanten von Ober- und Unterkiefer passen, spricht man von einer normalen Mundöffnung.
- Kieferklemme: Der Mund geht nicht auf
- Kiefersperre: Der Mund geht nicht zu
Knirschen & Pressen
Knirschen und Pressen mit den Zähnen (Bruxismus) kann sowohl tagsüber als auch nachts beobachtet werden.
Ursachen
- Probleme mit den Zähnen (z. B. Zahnschmerzen)
- Probleme mit dem Biss (nicht gleichmäßig oder zu hoch bzw. zu niedrig)
- Stoffwechselstörungen (Neurotransmitter) im Hirnstamm
- Deutlich erhöhter Konsum von Nikotin, Alkohol oder Koffein
- Drogen: v. a. Ecstasy (MDMA), Methadon, Kauen von Kath (eng verwandt mit Amphetamin)
- Medikamente: Antidepressiva, ADHS-Medikamente, Narkotika, Antihistaminika, Dopaminhaltige Medikamente, Urologica
Bruxismus im Sinne von Dyskinesien kann auch bei komplexen Erkrankungen (Syndromen) wie z. B. Rett, Prader-Willi oder Angelmann beobachtet werden.
Bruxismus als Schutzfunktion
- Sodbrennen (Reflux): Bruxismus regt Speichelproduktion an und verdünnt so die aufsteigende Magensäure
- Schnarchen und Schlafapnoe: Bruxismus begingte Muskelanspannung hält Atemwege frei
- Stress: Bruxsimus baut Stresshormon Cortisol ab
Weitere wichtige Informationen zur Diagnostik und zur Behandlung des Bruxismus finden Sie in hier. Eine ärztliche bzw. zahnärztliche Abklärung ist sinnvoll.
Therapeutischen Möglichkeiten ("5P")
- Pep Talks: Beratung und Motivation
- Plates: Aufbisshilfen bzw. Schienen
- Pills: Medikamentöse Therapieregime
- Psychology: Psychologische Therapieregime
- Physiotherapy: Physiotherapie und physikalische Therapie
Knacken & Reiben
Knack- und Reibegeräusche im Bereich der Kiefergelenke weisen auf Erkrankungen bzw. Fehlstellungen der Kiefergelenkstrukturen hin.
Ursachen
- Fehlerhafte Stellung von Ober- und Unterkiefer
- Störungen im Zusammenspiel der Kiefergelenkstrukturen (z. B. Fehlstellungen des Diskus, Veränderungen im Kapsel-Band-Apparat)
- Bei Reibegerschäuschen z. B. auch rheumabedingte Gelenkdestruktionen
Behandlung
Alle diese Phänomene werden als Cranio-Mandibuläre-Dysfunktion (CMD) bezeichnet und sollten zahnärztlich abgeklärt werden.
Kieferklemme
Ist die Mundöffnung eingeschränkt oder geht der Mund gar nicht mehr auf, spricht man von einer Kieferklemme.
Ursachen
- Entzündungen im Bereich der Weisheitszähne
- Probleme im Bereich der Kiefergelenke
- Verspannungen in Folge zu starker Kaumuskelaktivität
- Narbenzüge nach Operationen im Kiefer-Gesichtsbereich
Treten die Beschwerden erstmals auf, sollte in jedem Fall zeitnah ein Zahnarzt zur Abklärung hinzugezogen werden. Bei Verspannungen, Problemen mit den Kiefergelenken oder Narbenzügen können auch Physiotherapeuten gute Hilfestellung leisten.

Maßnahmen
- Aufklärung
- Massagen (z. B. Narbentraining)
- Muskel-Übungen mit Heimprogramm nach vorheriger Anleitung
Daneben können Zahnschienen und im Einzelfall auch (Schmerz-) Medikamente notwendig sein.
Kiefersperre
Geht der Mund nicht mehr zu, spricht man von einer Kiefersperre. Dies passiert in der Regel spontan aufgrund einer ein- oder beidseitigen Störung im Kiefergelenk. Der Unterkiefer springt sozusagen nach vorne aus der Pfanne und nicht selten können die betroffenen Menschen den Unterkiefer nicht mehr zurückführen.
Die Kiefersperre – wenn also der Mund nicht mehr zu geht – ist meist sehr schmerzhaft und die betroffenen Menschen müssen sofort zu einem Zahnarzt oder in eine Klinik!

Vorbeugende Maßnahmen
- Weite Mundöffnung vermeiden (z. B. beim Gähnen, nicht vom Apfel abbeißen)
- Training der für das Schließen des Mundes verantwortlichen Kaumuskeln
Diese Seite wurde zuletzt am 18.06.2025 geändert.